Poltern

Allgemeines

Das herausragende Kennzeichen vom Poltern ist eine stark erhöhte Sprechgeschwindigkeit.
Sprechgeschwindigkeit ist definiert durch die Anzahl der Laute, Silben und Wörter pro Zeiteinheit. Im Deutschen werden 200-300 Silben pro Minute als ein „gutes“ Sprechtempo gewertet.

Ursachen

Die Ursachen von Poltern liegen nicht definitiv fest, es gibt einige Vermutungen zu den Ursachen:

  • angeboren-genetische Gründe z.B. ein familiärer Sprachschwächetypus
  • kognitive Störungen bei der Kontrolle von Sprechbewegungen, d.h. eine Einschränkung in der geistigen Entwicklung, die für die Wahrnehmung und Ausbildung von Sprechbewegungen zuständig ist
  • als Teil einer Verhaltensstörung
  • angenommen wird auch eine Diskrepanz zwischen der Geschwindigkeit des Denkens und der Fähigkeit die Gedanken in Sprechbewegungen umzusetzen
    Symptome
Symptome

Kernsymptome:

  • schnelles und schneller werdendes Sprechen bis zur Unverständlichkeit
  • Wiederholungen von Wörtern, Lauten und Silben sowie Satzteilen
  • eingeschränkte Sprechmelodie

Assoziierte Symptome:

  • mangelndes Störungsbewusstsein
  • Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben
  • Störungen der Selbstwahrnehmung
  • Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme
  • Sprechängste
  • Probleme bei der Tagesstrukturierung, Ordnung von Dingen und der Zeitplanung
  • Stärken des inneren Selbstbilds

LOGOPÄDIE POLTERN

Die beschriebene Vielfalt der möglichen Probleme gibt schon einen Einblick in das große Spektrum der therapeutischen Ansätze, mit ihrer individuellen Ausprägung. Die Therapie findet sowohl mit Kindern und Jugendlichen als auch mit Erwachsenen statt. Gemeinsam werden, nach einer Analyse der Problematik, Therapieziele festgelegt und Erwartungen besprochen.

Allgemein formuliert kann die Therapie folgende Themen bearbeiten:

  • Reduzierung des Sprechtempos
  • Übungen zur Modulation der Sprechweise
  • Arbeit an der sprachlichen Strukturierung von Gesprächen
  • Training des Kommunikationsverhaltens
  • Beratung zur Tagesstruktur, Zeitplanung und Organisation
  • Merk- und Gedächtnishilfen
  • Verbesserung der Eigenwahrnehmung beim Sprechen
  • Übungen zur Pausensetzung und Atmung

RATGEBER poltern

Für eine sichere Diagnostik und zur besseren Wahrnehmung und Reduzierung des Sprechtempos, ist eine logopädische Therapie sinnvoll.

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit etwas für sich selbst zu tun:

  • führen Sie ein Erfolgstagebuch (tragen sie jeden Tag in Stichworten 3 Dinge ein, die Sie „gut“ gemacht haben), das stärkt Ihr Selbstbewusstsein
  • bauen Sie Stressfaktoren ab
  • um Sprechängste abzubauen, stellen Sie sich konkret eine Situation vor, die Ihnen Angst macht und bewältigen Sie diese in Ihrer Vorstellung, realistisch und zu Ihrer Zufriedenheit.
  • die Merkfähigkeit verbessern Sie, indem Sie sich Erinnerungsstützen schaffen, z.B. nehmen Sie sich vor: Meinen Haustürschlüssel lege ich beim nach Hause kommen gleich in die Schale auf der Kommode im Flur!