STOTTERN

Allgemeines zuM STOTTERN

WIR SIND DER MEINUNG: WER STOTTERT IST NICHT SCHWACH ODER KRANK! WENN DU STOTTERST, BIST DU DAMIT NICHT ALLEINE!

Stottern ist eine Redeflussstörung, die durch eine hohe Anzahl an Wiederholungen von Lauten, Silben oder Wörtern beim Sprechen sowie harte und weiche Stockungen, gekennzeichnet ist.

Während der Sprachentwicklung eines Kindes kommt es häufig zu entwicklungsbedingtem Stottern.
So sind Sprechunflüssigkeiten von bis zu 50 Wörtern im Wortschatz eines Kindes völlig normal. Auch bei Erwachsenen kann es unter Stress und Anspannung oder bei langen Sätzen zu Unflüssigkeiten kommen.

Ursachen

Die Ursachen von Stottern sind nicht wirklich geklärt, es gibt aber  einige Vermutungen zu den Ursachen.

  • angeboren-genetische Gründe, d.h. Stottern kann vererbt sein
  • Stottern als Störung bei der Kontrolle von Sprechbewegungen nach Hirnverletzung z.B. durch Stürze
  • psychologische Gründe z.B. bei Ängsten oder Aggressionen
  • Stottern kann auch in der Kindheit „erlernt“ worden sein, z.B. wenn entwicklungsbedingte Sprechunflüssigkeiten durch negative Reaktionen der Umwelt verstärkt wurden
Symptome

Symptome beim Sprechen:

  • Dehnungen und Wiederholungen von Lauten, Wörtern und Silben
  • Stockungen beim Sprechen
  • harte (tonische) und weiche (klonische) Blocks

Weitere (mögliche)Symptome:

  • verkrampfte Atmung
  • Habits wie z.B. Augenzwinkern, Kopfzuckungen, Lippen zusammen pressen
  • Störungen der Selbstwahrnehmung
  • Sprechängste
  • Vermeidungsstrategien z.B. Vermeiden von Personen, Situationen oder Wörtern

logopädie stottern

Die logopädische Therapie ist beim Stottern sehr sinnvoll, um:

  • eine sichere Diagnose zu erstellen
  • die individuell passende Therapieform aus einer Vielzahl von Therapierichtungen zu finden
  • Ihre Erwartungen und Wünsche zu definieren
  • gemeinsame Ziele festzulegen
  • die Therapie findet bei uns sowohl mit Kindern und Jugendlichen als auch mit Erwachsenen statt.
Folgende grundlegende Übungsrichtungen finden sich in vielen Ansätzen wieder und werden von uns angewendet:

A. Anwendung von Sprechtechniken
Ziel: Die gewohnte Art des Sprechens/Stotterns zu analysieren und verändern, um dann eine leichte Form des Stotterns zu lernen.

B. Erlernen von Entspannungsmethoden
Ziel: Mit inneren Aufregungen besser umgehen und sich sammeln lernen.

C. Einsetzen von Stimm- und Atemübungen
Ziel: Die Entwicklung einer lebendigen, ausdrucksstarken Stimme.

D. Gespräche führen 
Ziel:

  • neue Verhaltensweisen zum lockereren Umgang mit dem Stottern zu erlernen (non-avoidance Prinzip)
  • Abbau von Sprechängsten und Vermeidungsverhalten
    leichterer Umgang mit Mißerfolgen

RATGEber stottern

An dieser Stelle ein paar Ratschläge für den Umgang mit Stottern. Aber Vorsicht, diese Tipps ersetzen keine Therapie.

  • reduzieren Sie Stressfaktoren
  • um Sprechängste abzubauen, stellen Sie sich konkret eine Situation vor, die Ihnen Angst macht und bewältigen Sie diese in Ihrer Vorstellung, realistisch und zu Ihrer Zufriedenheit.
  • sprechen Sie so oft und viel wie möglich!
  • beachten Sie jeden Tag die flüssigen Wörter und schauen Sie nicht auf Ihre Stockungen.
  • sprechen Sie alle „schwierigen Wörter“, die Sie früher vermieden haben, bewusst deutlich und langsam.
  • besprechen Sie mit Ihren Freunden, Eltern etc., was Sie sich in Gesprächssituationen von Ihnen wünschen.