Sprechapraxie

Allgemeines zur sprechapraxie

In der linken Gehirnhälfte sitzt die Steuerzentrale für die Sprechbewegungen im Mund.
Nachdem Sie sich überlegt haben, was Sie sagen möchten, Ihre Wörter im Kopf geordnet haben, entsteht im Gehirn ein Bewegungsprogramm für die Zunge, Lippen, Wangen und den Kiefer, um die Worte zu sprechen.

Wird bei einem Unfall oder bei einem Schlaganfall das Hirnareal getroffen, welches die Bewegungsprogramme für das Sprechen steuert, so spricht man von einer Sprechapraxie. Die Nerven und Muskeln im Mundbereich, die die Sprechbewegungen ausführen, sind jedoch dabei intakt. Die Sprechfehler sind inkonstant und inkonsequent.

Vgl. Dysarthrie: Störung der am Sprechen beteiligten Nerven und Muskeln, die Sprechfehler sind konstant und konsequent.

Ursachen
  • Schlaganfall
  • Schädelhirntrauma z. B. nach Stürzen oder Autounfällen.
  • Tumore in der linken Gehirnhälfte,
  • Infektionen oder Entzündungen im Gehirn.

Bei einer Sprechapraxie handelt es sich um eine Programmierungsstörung von Sprechbewegungen. Sie zeigt sich durch folgende

Symptome
  • Lautvertauschungen oder Lautauslassungen
  • z.B. Krankheit -> Krakheit oder Stimme -> Stimme
  • veränderter Sprechrhythmus z.B. durch Sprechen in Silben, verlangsamtes Sprechen, Fehlversuche, Neustarts
  • verringerte Betonung
  • Suchbewegungen
  • Anstrengung beim Sprechen
  • Fehler Inkonstanz und Inkonsequenz !!!

LOGOPÄDIE SPRECHAPRAXIE

Was geschieht in einer logopädischen Therapie?

In der Logopädie gibt es verschiedene Behandlungsansätze.
Man unterscheidet

  • ganzheitliche Ansätze, die mit Wörtern üben und
  • einzelheitliche Ansätze, die bei der Erarbeitung von Lauten und Silben beginnen.

Zudem fliesst häufig die Arbeit mit Kommunikationshilfen ein, z.B. Kommunikationstafeln mit Bildern oder Buchstaben. Bei starker Sprechapraxie kann das Schreiben ein wichtiges Verständigungsmittel sein.

In gemeinsamen Gesprächen mit den Angehörigen werden Kommunikationsregeln vermittelt, um Gespräche über Alltagsthemen leichter zu machen.

RATGEBER SPRECHAPRAXIE

Durch die Sprechprobleme entstehen häufig Kommunikationsprobleme und Sprechängste.

Was können Sie tun?
  • gehen Sie in logopädische Behandlung
  • als Betroffener denken Sie daran: Der Inhalt ist entscheidend!
  • halten Sie soziale Kontakte
  • sprechen Sie so viel und oft wie möglich: „Wer rastet, der rostet.“
  • besprechen Sie mit Ihren Gesprächspartnern, was für Sie beim Sprechen und Zuhören wichtig ist.
  • es ist genauso wie im Umgang mit allen anderen Problematiken des Lebens: „Sie können gehen oder stehen!!“ (bleiben).